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Das hinterste Abteil

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Beitrag von Lucas C. Gaunt So 22 Nov 2015, 15:52

This world is what we make of it.
Ivana Pavlovich & Lucas Gaunt
die Heimfahrt vor den Sommerferien

"Ugh", stöhnte Luke, als er einen Blick in das letzte Abteil warf, und machte keinerlei Hehl um seine Missgunst gegenüber der Tatsache, dass auch dieses nicht leer war. War ja auch zu viel verlangt, in seinem Abteil allein sitzen und warten zu können, bis man in London ankam, wenn man an einem Ort wie Hogwarts zur Schule ging und alles, der gesamte Pöbel und jeder einzelne Schüler, in einen Zug gequetscht wurde, um nach Hause gebracht zu werden. Aber gut - wenn man eine Wahl hatte dazwischen, mit einem Haufen Unterstüfler ein Abteil zu teilen und sich dauerhaft ihre Verschwörungstheorien zu Dumbledores Tod anzuhören, oder eine Hauskameradin konsequent anzuschweigen - oder ihr im Verstand herumzustochern -, dann war wohl zweiteres das geringere Übel. Wer wollte sich schon anhören, was ein Haufen Kinder darüber dachte, wie Dumbledore gestorben war, wenn er die Wahrheit kannte, wenn er wusste, wer daran beteiligt gewesen war und wen die Situation zum Statistendasein verdammt hatte?
Mit einer fließenden Bewegung hob er seinen Koffer auf die Gepäckablage über der freien Bank und ließ sich dann auf das Polster der Sitzfläche fallen, die Unterarme auf seinen Oberschenkeln ruhend, sodass die Hände dazwischen in der Luft ineinander gehakt zur Ruhe kamen. Er hatte die Blonde bislang nur beim Eintreten eines kurzen Blickes gewürdigt. "Nur keine freudigen Überschwungshandlungen, ich bin genauso überwältigt von mir wie du", trotze er der üblichen Schweigsamkeit der Älteren mit einem einseitigen hochziehen des Mundwinkels, bei dem sein Eckzahn ähnlich wie bei einem Raubtier entblößt wurde, während er den Kopf nicht einmal wirklich hob, sondern sie nur von unten her ansah. Dass dies allerdings mit Unterwerfung wenig zu tun hatte, würde sie sich an einer Hand abzählen können, wenn sie nur halb so gut über ihre Mitschüler bescheid wusste, wie man anhand ihrer chronisch desinteressierten Art, als wüsste sie sowieso schon alles, vermuten wollte.
Draußen herrschte noch immer Chaos, und er glaubte, das Trappeln fremder Füße zu hören, vor der Tür, immer näher kommend, dann verstummend. Dämliches Gesocks, mit dem man ihn in eine Schule gesteckt hatte. Vielleicht wäre Durmstrang doch die bessere Alternative gewesen. Dann würde ihm vieles von dieser dümmlichen Toleranzkultur erspart bleiben, oder wäre es zumindest gewesen - jetzt, wo Snape den Schulleiterposten übernommen hatte, würde vermutlich ein etwas anderer Wind wehte. Hoffentlich. Lucas richtete sich auf, haargenau darauf achtend, wie ein Rückenwirbel nach dem anderen sich begradigte, bis er sich an die Polsterung der Wand anlehnen konnte, den Kopf zurückgelegt. Sein Blick war schon vor einigen Sekunden leer aus dem Fenster geglitten, wo der Gleis des Bahnhofs in Hogsmeade schon komplett leer war. Es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis sich der Zug endlich in Bewegung setzte und er nach Hause kam. Nach Hause. Das klang so, als wüsste Luke irgendetwas über diesen Ort, der ja doch nur in seinen ersten Bildern präsent war, auf denen, die aus der ersten glorreichen Zeit, in der die Macht bei den richtigen gelegen hatte, stammten. Die Wahrheit war, dass er Belfast mehr als Heimat akzeptiert hatte, als er es mit Glastonbury jemals würde; doch was tat man nicht alles für den wiedergewonnenen Reichtum?
Lucas C. Gaunt
Lucas C. Gaunt

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Geburtstag : 31.10.80 Anmeldedatum : 15.11.15
Wohnort : Glastonbury, England
Tätigkeit : Sechstklässler

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